Unsere Philosophie
Im Zentrum unserer Arbeit steht die ganzheitliche Förderung der Kinder.
Grundlage dieser Förderung ist zunächst einmal der Bindungsaufbau, denn nur ein emotional gebundenes Kind kann neugierig und sicher auf die Welt zugehen. Unser Kindergarten ist mit 29 Kindern klein und überschaubar, so dass wir einen familiären Rahmen für die Kinder schaffen können. Die Erzieherinnen nehmen jedes Kind in seinem Wesen, seinen Bedürfnissen und Interessen wahr und pflegen so einen besonders vertrauensvollen Umgang. Auf dieser Grundlage baut unsere Förderkonzept auf, das sich am Bildungs- und Erziehungsplan des hessischen Kultusministeriums orientiert.
Durch die Altersmischung in unseren Gruppen werden soziale Beziehungen aufgebaut, Freundschaften gepflegt und Konflikte mit Hilfe der Erzieherinnen gelöst. Die älteren Kinder lernen, Rücksicht auf die Bedürfnisse der Jüngeren zu nehmen und diese wiederum profitieren von den Erfahrungsvorsprüngen der Älteren.
Darüber hinaus bieten wir den Kindern regelmäßig Aktivitäten in Kleingruppen an, die ihren Neigungen und individuellem Entwicklungsstand entsprechen. Dieses Vorgehen ermöglicht uns eine optimale Förderung der Kinder in den Bereichen Sinneserfahrungen, Sprache, Motorik, kreatives Gestalten, naturwissenschaftliches Lernen sowie Singen und Musizieren.
Sprache findet im täglichen Miteinander statt. Das gemeinsame, ungestörte Frühstück lädt zum Erzählen ein, regelmäßiges Vorlesen lässt die Kinder Bücher erleben, und auch das regelmäßige Singen in unserem Kindergarten unterstützt den Spracherwerb. Darüber hinaus möchten wir den Kindern ermöglichen, sich durch Angebote im darstellenden Spiel auszudrücken und ihr Selbstvertrauen durch Sprechen in der Gruppe und ggf. auch vor den Eltern als Publikum zu stärken.
Wir legen großen Wert darauf, dass das Thema „Bewegung“ den hohen Stellenwert erhält, der den Bedürfnissen 3- bis 6jähriger Kinder entspricht. Aus diesem Grund integrieren wir nicht nur Bewegungselemente in den Tagesablauf, sondern bieten auch für alle Kinder Sportunterricht an, der von einer externen, zertifizierten Sportlehrerin durchgeführt wird.
Besonders bedeutsam für die Vorbereitung auf die Schule ist die Entwicklung der Feinmotorik.
Diese unterstützen wir:
- bei alltäglichen Handlungen, wie z.B.: beim Wasserflaschen öffnen- und schließen, Dinge ein- und auspacken, sich an und- ausziehen, die Hände waschen, das Besteck halten.
- Im freien Spiel, wie z.B.: beim Puzzeln, Kneten, aus den Bauklotzen und den anderen Baumaterialien bauen, mit dem Sand und dem Wasser spielen.
- Bei gezielten Angeboten, wie z.B.: das Papier falten, verschiedene Formen ausstanzen, Perlen auffädeln, Malen und Ausschneiden.
Kinder forschen und entdecken gern. Diesen Forscherdrang kann man nirgendwo so gut unterstützen wie im Kindergarten, da dieser – im Gegensatz zur Schule – völlig frei von Leistungsdruck ist und so Freude am Lernen vermitteln kann. Aus diesem Grund machen wir mit den Kindern regelmäßig Experimente und bilden unsere Erzieher im Rahmen der Initiative „Haus der kleinen Forscher“ fort.
Eine wichtige Ergänzung zum Lernen durch Forschen ist Lernen in Lebenszusammenhängen. Kinder begreifen ihre Umwelt nicht nur mit ihrem Verstand, sondern auch durch ihr Handeln und „echtes“ Erleben. Dieses Lernen fördern wir durch unsere Waldwoche und regelmäßige Naturtage. Ein besonderes Ereignis sind unsere Bauernhoftage auf dem Lernbauernhof Rhein-Main, die regelmäßig im Frühjahr und im Herbst stattfinden.
Selbstständige und emotional kompetente Kinder haben es leichter, in der Schule und im weiteren Leben zurecht zu kommen. Wir unterstützen sie dabei, indem wir sie Dinge allein tun lassen (z.B. an- und ausziehen) und sie dazu ermuntern, ihren Standpunkt zu vertreten (z.B. in Konflikten oder in der kleinen Kinderkonferenz). Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass die Kinder dabei den Blick für die anderen Kinder nicht verlieren, diese respektieren und in ihrer Person achten. Daher übernehmen die Kinder auch Aufgaben für die Gruppe (z.B. Tisch decken), lernen, wichtige Regeln einzuhalten, (z.B. sich im Stuhlkreis zu melden und andere ausreden zu lassen) und die Erzieherinnen achten auf höfliche Umgangsformen. Durch soziale Projekte, wie die Kooperation mit unserem Partnerkindergarten in Rumänien oder die Teilnahme an der Bad Homburger Weihnachtsaktion, können unsere Kinder auch über den Kindergarten-Alltag hinaus soziales Miteinander erleben.
Schließlich zeigen auch unsere Eltern den Kindern, was es bedeutet, sich für die Gemeinschaft zu engagieren. Ihre Mithilfe, z.B. bei der Organisation der Weihnachtsfeier, des Sommerfestes oder beim Basar, ist Vorbild für die Kinder und für eine so kleine, private Einrichtung wie unsere von besonderer Bedeutung. Umgekehrt haben Eltern durch ihr Engagement auch die Möglichkeit, eng mit den Erzieherinnen zusammenzuarbeiten und den Kindergarten-Alltag tatsächlich mit zu gestalten.
Das letzte Kindergartenjahr hat auch bei uns eine besondere Bedeutung. Die Kinder, die dann „Sonnenkinder“ heißen, machen besondere Ausflüge, bekommen besondere Rollen in Theaterstücken, machen eine gemeinsame Abschlussfahrt mit Übernachtung und werden zum Ende ihrer Kindergartenzeit feierlich verabschiedet. Gleichwohl denken wir nicht, dass die Schulvorbereitung vor allem im letzten Kindergarten-Jahr stattfindet, sondern ein Prozess ist, der über drei Kindergarten-Jahre erfolgt. Diesen Prozess dokumentieren wir durch Portfolio-Arbeit und regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern, denn Eltern und Erzieher haben für die Kindergartenzeit ein gemeinsames Ziel: Wir wünschen uns glückliche, selbstbewusste uns sozial kompetente Kinder, die gut vorbereitet den nächsten Schritt ins Leben machen können.